Das Problem kennen alle Vinyl-Liebhaber: Man legt eine nagelneue Schallplatte auf, freut sich auf den warmen Sound – und dann knistert und knackt es. Zunächst denkt man an eine schlechte Pressung. Doch wenn es auch bei der nächsten und übernächsten Platte passiert, wird klar, dass die Ursachen oft tiefer in der Analog-Technik liegen. Aber was kann man tun? In diesem Beitrag findest du praktische Tipps und Tricks, um die Schallplatten störungsfrei(er) zu genießen.

Praktische Tipps und Tricks für knisterfreie Schallplatten
Das Faszinierende an der Schallplatte ist zugleich ihre Herausforderung: Es gibt unzählige Parameter, die man einstellen – aber eben auch falsch einstellen – kann. Viele von uns sind überzeugt, alles perfekt kalibriert zu haben. Doch sind wir mal ehrlich: Ist das wirklich der Fall? Meist wohl eher nicht. Und wer das Gegenteil behauptet, hat entweder ein unerschütterliches Selbstvertrauen – oder wird spätestens dann eines Besseren belehrt, wenn es wieder verdächtig oft knistert.
Natürlich, es ist leicht zu sagen, dass heutzutage alle Pressungen minderwertig sind und die Presswerke nur noch Ausschuss produzieren. Früher war doch sowieso alles besser, oder? Aber Moment mal, so einfach ist es nicht – nach meiner Erfahrung mit weit über 100 neuer LPs pro Jahr ganz im Gegenteil!
Doch anstatt eine endlose Diskussion loszutreten, wie sie an anderer Stelle schon zur Genüge geführt wird, konzentrieren wir uns lieber darauf, was man gegen die typischen Störgeräusche unternehmen kann.
Wenn die Abtastung nicht störungsfrei funktioniert, kommen dafür meist folgende Ursachen infrage:
Die Reinigung
Um die Lebensdauer und Klangqualität von Schallplatten zu gewährleisten, ist es wichtig, sie stets sauber zu halten.
Eine gründliche Reinigung, wie beispielsweise mit einer Plattenwaschmaschine, sollte als grundlegender Schritt betrachtet werden. Für Einsteiger bietet sich das Knosti-Plattenwasch-Gerät als preisgünstige Option an. Sie hat den Vorteil, dass sie auch nachts geräuschlos verwendet werden kann, ohne die Nachbarn zu stören. Im Gegensatz dazu sind maschinelle Reinigungen zwar deutlich lauter, dafür allerdings auch wesentlich effizienter.
Wer noch nie den Unterschied zwischen einer gereinigten und einer ungereinigten Schallplatte gehört hat, sollte dieses Thema unbedingt ausprobieren – es lohnt sich! Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Schallplatten professionell reinigen und sogar begradigen zu lassen. Unternehmen wie Vinylclean haben sich auf diesen Service spezialisiert.
Die Auflagekraft
Kaum zu glauben, aber neben der LP-Wäsche ist nach meiner Erfahrung eine zu niedrige Auflagekraft des Tonabnehmers eine der Hauptursachen für Probleme beim Abspielen von Schallplatten.
Immer wieder kommen Menschen zu mir mit LPs, bei denen angeblich die Nadel springt oder hängen bleibt. Doch wenn ich die Platte bei mir auflege und an der besagten Stelle abspiele, läuft sie in den meisten Fällen einwandfrei durch. Daraufhin frage ich den erstaunten Besitzer, auf welche Auflagekraft sein Tonabnehmer eingestellt ist. Häufig bleibt eine klare Antwort aus, und sobald wir die Einstellung mit einer hochwertigen Tonarmwaage überprüfen (nein, die einfachen Plastikbalkenwaagen zählen nicht dazu), stellt sich fast immer heraus, dass schlichtweg zu wenig Gewicht eingestellt wurde.
Doch wie viel ist zu wenig? Ganz einfach: Es empfiehlt sich, immer die obere Grenze des vom Hersteller angegebenen Wertebereichs zu wählen. Wenn zum Beispiel ein Bereich von 1,5–2 g angegeben ist, stelle bitte 2 g ein. Das macht wirklich einen Unterschied und lohnt sich!
Mein Tipp: Überprüfe die Auflagekraft regelmäßiger oder lasse sie vom Fachmann kontrollieren. Das schont nicht nur deiner wertvollen LPs, sondern auch die Nadel Ihres Plattenspielers!
Die Statische Aufladung
Das kommt häufiger vor, als man denkt! Selbst wenn der Plattenspieler korrekt installiert wurde, können Faktoren wie schwankende Luftfeuchtigkeit oder unerwartete Spannungsdifferenzen zwischen Verstärker, Plattenspieler und Erdung Probleme verursachen. In solchen Fällen sind sich selbst Experten nicht immer einig.
Was kann man tun?
Eine bewährte Lösung ist der Einsatz eines Mitlaufbesens (auch Trockenläufer genannt). Wichtig ist, dass dieser über eine Erdung verfügt, damit die statische Ladung bereits während des Abspielens der Schallplatte abgeleitet wird.
Eine weitere, ebenfalls effektive Option ist das Produkt LAST 2. Dieses Hilfsmittel ist alles andere als teurer Voodoo – es hat sich über viele Jahre hinweg bewährt. LAST 2 ist eine chemische Flüssigkeit, die mit der Oberfläche des Vinyls reagiert und diese so verändert, dass die übliche Abnutzung beim Abspielen einer LP verringert wird. Ein zusätzlicher Vorteil: Die Reibung der Nadel in der Rille wird reduziert, was wiederum die statische Ladung minimiert. Dieses Mittel ist tausendfach erprobt – auch bei meinen eigenen LPs! Infos dazu findest du hier.
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